Mehr und mehr Gartenbesitzer wünschen sich eine natürliche Gartengestaltung, die insektenfreundlich und im Einklang mit der Natur ist. Aber was zeichnet eine ökologische Gartengestaltung eigentlich aus und wie geht man bei der Umsetzung vor? Ökogärtner Adrien Felsmann hat uns im Interview höchst interessante Einblicke in das Thema naturnaher Garten gewährt – und erklärt, weshalb unsere Pavillons perfekt in einen ökologischen Garten passen.
ELEO: Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen? Wann haben Sie begonnen, ökologische Gärten zu gestalten, und aus welchem Grund haben Sie sich auf dieses Gebiet spezialisiert?
Adrien Felsmann: Mein Name ist Adrien Felsmann, ich bin ein Ökogärtner aus Toulouse. Ich gestalte natürliche, ökologische Gärten für Privatpersonen und Unternehmen in Okzitanien und den benachbarten Regionen. Ich begleite auch Gärtner in ganz Frankreich mittels Coaching, um sie zu lehren, wie sie ihren eigenen ökologischen Garten gestalten können, sei es persönlich oder aus der Ferne, um Vorschläge für umweltfreundliche Techniken und Materialien zu machen. Ich begann 2017, ökologische Gärten zu gestalten, nach einem Kurs in Permakultur. Das war der Auslöser für meinen beruflichen Wechsel vom Multimedia-Designer zum Gartengestalter. Ich wollte eine sinnvolle Tätigkeit ausüben, und die Permakultur brachte mir eine sehr respektvolle Sichtweise auf die Landschaftsgestaltung bei. Nach einem Studienwechsel und viel Selbststudium suchte ich nach GaLa-Bauunternehmen, die die Gestaltung von Gärten mit einem ökologischen und pädagogischen Ansatz anbieten, fand jedoch keine. Daher entschied ich mich Ende 2020, mein eigenes Planungsbüro zu gründen. Über die Gestaltung von Gärten hinaus ist es mein Ziel, Gärtner auszubilden und ihnen die theoretischen und praktischen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um sie in ihrer Arbeit autonom zu machen. Dafür setze ich meine Studien stetig fort und bilde mich auf dem Feld weiter, im Kontakt mit Gärtnern, Landschaftsbauern, Baumschulen, Gemüsebauern, Agronomen usw.
ELEO: Wie würden Sie einen ökologischen Garten beschreiben? Hat er besondere Eigenschaften?
Adrien Felsmann: Ein ökologischer Garten ist ein Raum, der vor Leben sprüht und Glück und Gelassenheit bringt. Man lebt im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten. Er wird von Vogelgesang und dem Summen von Insekten belebt. Es ist ein dem Leben und dem Gärtner gegenüber fürsorglicher Raum. In einem ökologischen Garten bemüht man sich, die Biodiversität zu bewahren. Es ist kein bestimmter Gartenstil. Er lässt sich von unseren vielfältigen natürlichen Landschaften inspirieren und kann sehr unterschiedliche Ästhetiken haben. Man kann sich von einem Waldrand oder einer Hecke inspirieren lassen, von der mediterranen Garrigue, wenn man einen sonnenbeschienenen Hang bepflanzt, oder von einem lichten Unterholz, wo man einen nährenden Waldgarten schaffen möchte. Eine natürliche Wiese kann den Pflegeaufwand reduzieren und wichtige Bestäuber anlocken.
ELEO: Die meisten Menschen möchten gerne einen gepflegten und strukturierten Garten genießen. Ist dieser Wunsch mit dem Konzept des natürlichen Gartens vereinbar?
Adrien Felsmann: Natürlich bedeutet nicht, dass man nichts tut und dass die Gartengestaltung unkontrollierbar wird. Im Gegenteil, man fragt sich, wie man ein Ergebnis erzielen kann, das unseren Erwartungen entspricht, und dabei so wenig wie möglich eingreift. Man kann durchaus ökologisch sinnvolle, ästhetische und durch eine Begrenzung abgegrenzte Blumenbeete schaffen; wenn die Begrenzung die Pflege erleichtert und dem Gärtner optisch gefällt, warum sollte man darauf verzichten? Ich verwende oft das Konzept des klassischen Gartenbeets, das eine klare Struktur bietet und die Organisation der Pflanzungen im Gemüsegarten erleichtert. Die Gartengestaltung basiert auf einem kreativen architektonischen Prozess, auch im Fall eines ökologischen Gartens. Für einige Bereiche des Gartens wählt man eine strukturiertere Ästhetik, die mit der Bebauung in Einklang stehen kann. Für andere Bereiche bevorzugt man möglicherweise ein weniger starres Ergebnis. Man muss auch lernen, unsere Relief, unsere Böden, unsere „Unkräuter“ zu lesen. All das hilft uns, den Garten zu verstehen und mit dem Lebendigen zu arbeiten, statt dagegen. Manchmal werden Ungleichgewichte durch einen Überschuss an „Ordnung“ verursacht. Man möchte alles „ordentlich machen“, und das erfordert viel Arbeit, während eine besser geeignete Technik oder Pflanze die Arbeit drastisch reduzieren kann, um ein ästhetisches und strukturiertes Ergebnis zu erzielen.
ELEO: Wie gehen Sie vor, um einen ökologischen Garten zu gestalten? Welche Ratschläge würden Sie Anfängern geben?
Adrien Felsmann: Ich lasse mich von wilden Landschaften und dem Verständnis natürlicher Ökosysteme inspirieren, um konsistente Gärten zu schaffen. Ich kombiniere Pflanzen, die langfristig zusammenwachsen können und das spontane Auftreten von Flora und Fauna fördern, die Teil desselben Biotops sind. Je mehr der Garten Vielfalt bietet, desto ausgewogener und widerstandsfähiger wird er sein und desto weniger menschliches Eingreifen wird er erfordern: also weniger Arbeit und weniger Ressourcen. Ich arbeite in der Regel mit einer breiten Palette an Pflanzen, die in den natürlichen Ökosystemen unserer Regionen vorkommen. Diese einheimischen Pflanzen sind dem Klima und Boden besser angepasst. Ich kombiniere sie mit Zierpflanzen, um den Bedürfnissen und Wünschen des Kunden gerecht zu werden (Sichtschutz, Nahrung, Duft, Blütenpracht …). Um anzufangen, empfehle ich, sich Zeit zu nehmen, um den Garten auf eine sensible Weise zu beobachten, indem man spazieren geht, zuhört, fühlt, die Geräusche, die Düfte, die Mikroklimata erlebt. Das liefert wichtige Informationen für die kommende Gestaltung. Ich empfehle auch, in der Natur spazieren zu gehen, über einen mit Blumen gefüllten Graben zu schauen, Wildblumen in einer Wiese zu beobachten oder Azaleen an einem Berghang zu betrachten. Man kann dann etwas analytischer hinschauen und versuchen, dies im eigenen Garten nachzuahmen. In der Natur ist die Pflanzenauswahl zwangsläufig angepasst, also zögern Sie nicht, sich davon inspirieren zu lassen.
ELEO: Welche Aspekte sollten bei der Auswahl von Pflanzen und Materialien berücksichtigt werden?
Adrien Felsmann: Ich arbeite persönlich mit Baumschulen und Produzenten zusammen, die umweltfreundliche Methoden verwenden (ohne Behandlung, Begrenzung der Bewässerung auf das notwendige Minimum, organische Verbesserungen und Erden, kaltes Gewächshaus, Marke „Lokale Pflanzen“). Das ist ein Qualitätsmerkmal für die Pflanzen, das in der Regel eine bessere Anwuchsrate verspricht. Auch die Ökologie betrifft die verwendeten Techniken. Chemische Pflanzenschutzmittel werden durch eine Kombination von biologischen Bekämpfungsverfahren ersetzt. Um gegen Schädlinge vorzugehen, fragen wir uns, wie wir sie regulieren können, anstatt sie zu töten und dabei andere Lebewesen mitzuvernichten. Welches andere Insekt oder Tier kann sie fressen? Wie können wir diese Helfer anlocken, um ein Gleichgewicht wiederherzustellen? Ich versuche auch, lokale, bio-basierte Materialien zu verwenden, die möglicherweise aus der Kreislaufwirtschaft oder dem Recycling stammen und deren Herstellungsprozess wenig umweltschädlich ist. Wir vermeiden daher möglichst Beton und Plastik oder allgemeine Materialien, die den Boden und die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen verschlechtern.
ELEO: Sie empfehlen Ihren Kunden Pavillons und Pergolen von ELEO. Haben Sie Ideen, wie sie diese am besten in ihren Garten integrieren können?
Adrien Felsmann: Die ELEO Pavillons und Pergolen bestehen aus Schmiedeeisen und sind robust (das Gewicht spricht für sich), was ein Garant für Langlebigkeit ist. Schmiedeeiserne Gartenlauben sind kleine Schmuckstücke und können allein einen Raum im Freien strukturieren und ihm eine Seele geben. Schmiedeeisen passt perfekt zu Naturstein oder Holz. In einem natürlichen Gartenprojekt, oder mit einer alten Bausubstanz, ist das Ergebnis außergewöhnlich. Ich installiere gerne runde Pavillons inmitten von Beeten oder Wiesen. Das schafft so etwas wie ein Zimmer im Garten, ein Wohnzimmer mitten in der Natur. Es ist ein wunderbarer Ort, um Insekten zu beobachten oder einfach nur zu entspannen, zu meditieren, einen Kaffee zu trinken. Auf einem großen Gelände, mitten in einer Wiese, kann dies eine natürliche Oase, eine Pause in der Landschaft, schaffen. In einem kleinen Garten verwende ich Sträucher, um diesen Raum von der Nachbarschaft abzuschirmen. Das vermittelt ein Gefühl von Privatsphäre und Sicherheit.
ELEO: Und vielleicht haben Sie ein paar Tipps, welche natürlichen Kletterpflanzen man am Pavillon anpflanzen kann, die insektenfreundlich sind?
Adrien Felsmann: Um den Pavillon harmonisch in die Gartengestaltung zu integrieren, kann man eine unbehandelte Oberfläche wählen (die also rostet) und eine nicht zu kräftige Kletterrose pflanzen, die die Struktur transparent erscheinen lässt: Romantik pur. Eine reich blühende Kletterrose ist immer eine sichere Wahl. Im nährstoffreichen Garten kann Hopfen von allein klettern und die Struktur mit einem zarten Grün bedecken, das ins Auge fällt. Die dekorativen Blütenstände können von Hobbybrauern verwendet oder zu Tee verarbeitet werden. Um den Effekt einer Waldatmosphäre zu verstärken, wählen wir ein kletterndes Waldgeißblatt wie die Lonicera periclymenum, die in der Natur häufig vorkommt. Sie ist sehr blühfreudig, duftend, und die karminrote Blüte ist wunderschön.